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Grimmig & Groß im
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Weitere Unterstützung für das Projekt: Die
Kasseler Firmen Grafische Werkstatt drucken
4.000 Postkarten, die von LoPo Media GmbH in den
Postkartenständern in und um Kassel verteilt
werden. |
Zurück in der
Werkstatt

Ohne Handwerker läuft garnix -
und die arbeiten auf Hochtouren
und noch mehr, weil
Christina Hein von der HNA die
Werkstatt besichtigt, um über
die Märchenfiguren und ihre
Geschichte zu schreiben.

Christina Hein von der HNA und
Rolf Schäfer
Locken mit der Lochschere
Von Christina Hein
Sie sind Klempner von Beruf. Kai
Wagner, Lothar Schneider und die
drei anderen Kollegen aus der
Abteilung. Im Blaumann stehen
sie in ihrer Werkstatt der Firma
Truss Haustechnik und hantieren
mit Deckzange, Lötkolben und
Schweifhammer, falzen, borsteln
und schweifen, sprich bearbeiten
Metall, wie Klempner seit
hundert Jahren. Am Ende passen
die Zinkbleche Millimeter genau
zusammen. Hand- und Maßarbeit
eben. Was hat es damit auf sich,
dass sie nebenbei metallenes
Haar mit der Lochschere
ondulieren?
"Mir geht das Herz auf, wenn ich
zusehe", sagt der Kasseler
Künstler Ricky Weber. Unter den
Händen der ruhig arbeitenden
Männer entstehen zurzeit weder
Dachrinnen noch Wasserleitungen,
sondern Kunstwerke. Nach Plänen
von Weber werden neun, 3,60
Meter hohe, 250 Kilogramm
schwere, mit Zinkblech
verkleidete Märchenfiguren
gebaut. Der Hintergrund zu
diesem Projekt ist kreativ -
fast märchenhaft - wie die
Entwürfe Webers selbst.

"Wir hatten in unserer Abteilung
Klempnertechnik keine Auslastung
mehr", sagt
Truss-Geschäftsführer Rolf
Schäfer. Das Geschäft der 100
Mitarbeiter zählenden Kasseler
Traditionsfirma boomt vor allem
in den Abteilungen Heizung -
Lüftung - Klima. Die von
Handwerk geprägte Klempnerei
schwächelt - auch wenn sie erst
kürzlich wieder einen
Denkmalschutzpreis erhielt: für
ein Kupfer gedecktes Kirchendach
in Mainz. Weil aber die
Klempnerei die Urzelle von Truss
sei, habe sich die Firmenleitung
etwas überlegt, um hier der
Kurzarbeit zu entgehen. Zusammen
mit Weber entstand die Idee,
Märchenfiguren zu bauen. Aus
glänzendem Zinkblech, das später
eine matte Patina annimmt. Für
noch nicht exakt kalkulierte,
circa 8000 Euro sollen die
Skulpturen mit dem
unverkennbaren Comic-Strich
Webers verkauft werden. Die
Hälfte des Preises geht als
Spende an eine soziale
Einrichtung. Weil die Idee und
ihre Umsetzung so pfiffig und
durchdacht sind, war sofort der
Leiter des Brüder-Grimm-Museums,
Dr. Bernhard Lauer, mit im Boot,
und Dezernentin Anne Janz hat
die Schirmherrschaft übernommen.
Am 3. September, zur
Museumsnacht, werden die neun
Motive (Aschenputtel,
Rumpelstilzchen, Gänseliesel,
Rapunzel, Bremer
Stadtmusikanten,
Tischlein-Deck-Dich,
Gestiefelter Kater, Froschkönig
und Trommler) im Garten des
Palais Bellevue präsentiert.
Dort halten sie Ausschau nach
Sponsoren und künftigen
Besitzern.
Bei Truss ist man zuversichtlich
- vielleicht unter den
Hauskunden - Interessenten für
das identitätsstiftende Projekt
zu finden. Schäfer: "Wir gehen
in allen Ausgaben natürlich in
Vorleistung und hoffen, dass
unsere Idee auf fruchtbaren
Boden fällt."
Quelle:
www.hna.de vom 22.07.2005

hr-Fernsehteam, Journalist
Martin Schmid und Kameramann R.
Ernst bei der Aufnahme eines
Interviews mit Rolf Schäfer
27.
Juli
In den Sendungen von
hessen aktuell am 27.7. berichtete das
hr-Fernsehen:
Mit Grimm-Märchen
zum Arbeitsplatz
Geschichten, die in
Nordhessen aufgeschrieben wurden, liefern
den Stoff für neue Arbeitsplätze. Das klingt
wie ein Märchen. Und es sind tatsächlich
Figuren der Grimm-Märchen, die in Kassel
gebaut werden - Kunst als
Arbeitsbeschaffung.
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